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Trinkwasserhygiene – Bedeutung, Auswirkungen auf die Gesundheit
Die Trinkwasserhygiene dient der Prävention von Krankheiten durch den Konsum von Wasser. Was bedeutet dies konkret? Wie kann es zu Beeinträchtigungen der Trinkwasserhygiene kommen und welche gesundheitlichen Risiken resultieren daraus? In unserem nachfolgenden Ratgeber mit vielen Infos und Tipps finden Sie die passenden Antworten!
Trinkwasserhygiene – die wichtigsten Fakten
➥ Die Trinkwasserhygiene basiert in Deutschland auf den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung.
➥ Die Hygiene von Wasser kann unter anderem durch Schwermetalle, Nitrat und Fäkalkeime beeinträchtigt werden.
➥ Mangelnde Hygiene des Leitungswassers wird oft durch die Hausinstallation verursacht.
➥ Mangelnde Trinkwasserhygiene kann zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Durchfall und Organschäden führen.
Was versteht man unter Trinkwasserhygiene?
Unter dem Begriff Hygiene werden stark verallgemeinert Maßnahmen und Bedingungen zur Gesunderhaltung des Menschen verstanden. Trinkwasserhygiene betrifft den Teil der Hygiene, welcher sich auf das Trinkwasser bezieht. Basis für die Gewährleistung einer einwandfreien Trinkwasserhygiene in Deutschland ist die deutsche Trinkwasserverordnung sowie die EU-Trinkwasserrichtlinie. So enthält die Trinkwasserverordnung zum Beispiel strenge Grenzwerte für Schadstoffe wie Schwermetalle und Keime.
Wichtig zu wissen: Grundlage für eine ausreichende Trinkwasserhygiene in Deutschland ist die deutsche Trinkwasserverordnung. Die Einhaltung dieser Verordnung wird von den Wasserversorgern allerdings nur bis zu Ihrem Hausanschluss garantiert. Quelle für beeinträchtigen der Leitungswasserhygiene ist daher oft die Hausinstallation.
Warum ist Trinkwasserhygiene so wichtig?
Während es in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern vergleichsweise selten zu akuten Gesundheitsgefahren durch mangelnde Trinkwasserhygiene kommt, ist verschmutztes Trinkwasser insbesondere in vielen Ländern der Dritten Welt täglich Ursache für viele Todesfälle. Aber auch in Deutschland kam es in der Vergangenheit zu Erkrankungen infolge mangelnder Trinkwasserhygiene. So traten bei Kleinkindern früher teilweise Nervenschäden auf, welche durch eine erhöhte Bleiaufnahme über das Trinkwasser hervorgerufen wurden. Ursächlich waren hier die vielfach verbauten Bleirohre. Zudem kommt es immer wieder zu lokalen Kontaminationen des Trinkwassers mit coliformen Keimen oder den gefährlichen Legionellen-Bakterien. Eine immer größere Rolle spielt auch die steigende Belastung des Trinkwassers mit Nitrat und Pestizidrückständen.
Was kann die Trinkwasserhygiene beeinträchtigen?
Die Trinkwasser- und Leitungswasser-Hygiene kann durch Chemikalien bzw. Schadstoffe, Keime und physikalische Faktoren gemindert werden:
➥ Chemikalien/Schadstoffe:
Zu den möglichen Wasserverunreinigungen Ihres Leitungswassers zählen unter anderem die Schwermetalle Blei und Kupfer. Diese können zum Beispiel durch Blei- bzw. Kupferrohre in das Wasser freigesetzt werden. Obwohl Bleirohre in der Trinkwasserinstallation inzwischen aufgrund der strengen Grenzwerte de facto verboten sind, finden sich diese noch immer in einigen Altbauten. Kupfer wird insbesondere aus neuen Kupfer-Wasserleitungen freigesetzt.
Schwermetalle können aber auch aus Gesteins- und Bodenschichten sowie Altlasten in das Trinkwasser gelangen. Eine besondere Gefahr besteht hier bei der Trinkwasserversorgung durch einen eigenen Brunnen. Weitere mögliche Schadstoffe im Trinkwasser sind Rückstände von Pestiziden und Medikamenten. Diese dringen inzwischen teilweise auch in das Grundwasser vor. In landwirtschaftlich genutzten Gebieten treten ebenso vermehrt erhöhte Belastungen mit Nitrat auf.1
➥ Keime:
Trink- bzw. Leitungswasser kann weiterhin mit Keimen wie Coli-Bakterien belastet sein. Die Bakterien kommen unter anderem im Darm von Menschen und Tieren vor und gelten daher als Fäkalkeime. Coli-Bakterien können zum Beispiel durch Oberflächenwasser (eigener Brunnen) oder verkeimte Perlatoren und undichte Rohre in Ihr Leitungswasser gelangen. Weiterhin ist eine Verkeimung des Wassers mit Legionellen möglich. Diese vermehren sich besonders schnell in lauwarmem Wasser. Auch abgestandenes Stagnationswasser innerhalb der Hausinstallation erhöht das Risiko einer Legionellen-Verkeimung. Legionellen werden meist über die Atemwege aufgenommen.
➥ Physikalisch/chemische Faktoren:
Zu den physikalisch-chemischen Beeinträchtigungen des Trinkwassers zählen zum Beispiel eine zu hohe Wasserhärte durch viel gelöstes Calcium und Magnesium im Wasser. Aber auch erhöhte Werte von Eisen- und Mangan können die physikalische Qualität des Trinkwassers durch Geruchsbeeinträchtigungen und Verfärbungen beeinträchtigen. Verfärbungen sind wiederum ein möglicher Hinweis auf andere Wasserverunreinigungen.
Tipp: Mit einer professionellen Wasseranalyse können Sie feststellen lassen, ob Ihr Leitungswasser mit Schadstoffen oder Keimen belastet ist.
Mangelnde Leitungswasser-Hygiene – welche gesundheitlichen Folgen drohen?
Durch verschmutztes Trinkwasser drohen die verschiedensten Erkrankungen. Neben den bereits angesprochenen Nervenschäden durch Blei kann zum Beispiel eine erhöhte Kupferaufnahme zu Nieren- und Leberschäden führen. Nitrat aus dem Trinkwasser wird im Körper teilweise zu schädlichem Nitrit und krebserregenden Nitrosaminen umgewandelt. Die Auswirkungen von Pestizid- und Medikamentenrückständen im Trinkwasser sind noch nicht sicher erforscht. Möglich sind hier jedoch hormonelle Auswirkungen oder das verstärkte Auftreten von antibiotikaresistenten Bakterien.2 Fäkalkeime im Wasser verursachen zum Beispiel Durchfallerkrankungen, während Legionellen lebensbedrohliche Lungenentzündungen auslösen können.
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Zum Weiterlesen:
1 Umweltbundesamt, „Fakten zur Nitratbelastung in Grund- und Trinkwasser“
2 Ärzte Zeitung, „Gefährliche Arzneirückstände im Wasser“