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Bakterien im Trinkwasser: So können Sie handeln
Bakterien im Trinkwasser treten häufig auf. In manchen Fällen können sie gefährlich für unsere Gesundheit werden. Doch wie gelangen Bakterien ins Leitungswasser und was kann dagegen unternommen werden?
Muss Trinkwasser überhaupt keimfrei sein?
Ein weit verbreiteter Irrtum ist die Überzeugung, dass Trinkwasser komplett keimfrei sein müsse.
Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) schreibt jedoch einen Grenzwert von 100 KBE pro Milliliter Wasser vor, d.h. in einem Liter Trinkwasser dürfen 100.000 Bakterien gefunden werden.
Die Untersuchung dieser sogenannten Gesamtkeimzahl (siehe Expertentipp „Was ist die Gesamtkeimzahl bei 36°C und warum untersucht man diese“) ist schon 1892 im Rahmen der Cholera-Epidemie in Hamburg unter Mitwirken von Robert Koch entwickelt und der Grenzwert empirisch ermittelt worden.
Bestimmte Bakterien – wie coliforme Keime oder intestinale Enterokokken –, die als Indikatoren für andere Krankheitserreger gelten, dürfen nicht im Trinkwasser sein. Generelle Keimfreiheit ist aber nicht vorgegeben.
Woher kommen die Bakterien im Trinkwasser?
Keime und Bakterien können immer auch natürlich im Trinkwasser vorkommen. Wenn den vorhandenen Organismen günstige Lebensbedingungen und Siedlungsmöglichkeiten geboten werden, können sie sich explosiv vermehren. So sind viele Rohre des Verteilungsnetzes an den Innenwänden mit Biofilmen überzogen.
Wichtig zu wissen: Biofilme sind dünne Schichten schleimartiger Substanzen, die Bakterien absondern und in denen sie weitgehend geschützt vor äußeren Einflüssen leben. Vor allem wenn Wasser lange in Leitungen steht, kann sich schnell ein Biofilm in der Leitung bilden.
Viele Gründe für eine Verkeimung des Trinkwassers
➥ Gründe für verkeimtes Trinkwasser können z.B. schlecht gewartete Hausanschlussfilter, nicht rückgebaute Totstränge oder nicht gewartete Filteranlagen vor den Entnahmestellen sein.
➥ Oftmals schleppen wir auch unbedacht Keime ins Trinkwassersystem ein. Wer eine Enthärtungsanlage besitzt, gibt die Regeneriersalzpillen in der Regel mit bloßer Hand in die Anlage, ohne auf Sterilität zu achten.
➥ Auch der Wasserhahn kann ein wahres Siedlungsfeld für Bakterien sein. Das kleine Sieb (Perlator), das vorne auf dem Hahn sitzt, weist durch den Kalk, der sich dort bildet, eine riesige Oberfläche auf. Es ist deshalb wichtig, den Perlator regelmäßig zu reinigen.
Geschieht dies nicht, kann es auf Dauer zu einer Verkeimung des Perlators kommen. Das Problem hierbei ist, dass die Keime nicht nur vorne am Sieb bleiben, sondern langsam in den Wasserhahn und die Leitung gelangen. Das nennt man retrograde Verkeimung.
➥ Natürlich können auch Bakterien über die Wasserversorgung zu uns gelangen. Dies kann passieren, wenn es Probleme im Wasserwerk gegeben hat (z.B. defekte Filter in der Luftansaugung für die Wasseraufbereitung) oder nach Rohrbrüchen im Verteilungsnetz (Boden mit all seinen Organismen dringt ins System ein). Solche Fälle sind jedoch relativ selten.
Ein weiteres Problem sind Legionellen - Bakterien, die sich besonders gut in Warmwasser vermehren und durch feinste Wassertropfen in die Lunge gelangen. Legionellen können nicht nur über Duschen und Wasserhähne, sondern beispielsweise auch über Klimaanlagen zu einer Infektion führen. Aus diesem Grund müssen Anlagen für Warmwasser regelmäßig getestet werden.
Was kann man gegen Bakterien im Trinkwasser tun?
➥ Um eine Belastung durch Keime im Trinkwasser zu vermeiden, kann jede Person selbst zur Beibehaltung einer guten Wasserqualität beitragen. Dies kann z.B. durch eine regelmäßige und fachgerechte Wartung von Filteranlagen geschehen.
➥ Es empfiehlt sich auch, mehrmals jährlich den Perlator und die Dichtungen am Wasserhahn zu entkalken oder ganz auszutauschen und evtl. sogar den Wasserhahn mit einer Sprühdesinfektion aus der Apotheke innen und außen zu behandeln.
Sicherheit mit einem Wassertest auf Bakterien
Wer Gewissheit über mögliche Keime erhalten möchte, dem raten wir zu einem Wassertest auf Bakterien. Vor allem in Haushalten, in denen Schwangere, Kleinkinder, Senioren oder immungeschwächte Personen leben, ist eine Laboranalyse des Trinkwassers eine wichtige Option der Vorsorge.
Kostenloser Download:
Was tun bei Bakterien in meinem Trinkwasser?
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