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Phosphor im Wasser - wie kommt das?
Phosphor kommt in geringen Konzentrationen natürlich im Trinkwasser vor. Phosphor im Trinkwasser stellt bei Einhaltung der Grenzwerte keine Gesundheitsgefahr dar. Allerdings kann Trinkwasser unter bestimmten Umständen so viel Phosphor enthalten, dass Gesundheitsschäden möglich sind. Was ist Phosphor und wie gelangt dieses in das Trinkwasser? Welche Auswirkungen hat Phosphor im Trinkwasser auf die Gesundheit? In unserem nachfolgenden Ratgeber haben wir für Sie viele interessante Infos zum Thema Trinkwasser und Phosphor zusammengefasst.
Was ist Phosphor?
Bei Phosphor handelt es sich um ein chemisches Element aus der Stickstoffgruppe. In der Natur kommt Phosphor nicht in reiner, elementarer, sondern in gebundener Form vor. Phosphorverbindungen wie Phosphate sind natürlicher Bestandteil der Erdkruste und sind zum Beispiel in Mineralien wie Fluorapatit und Phosphorit enthalten. Phosphathaltige Mineralien werden unter anderem in Marokko und Südafrika abgebaut. Phosphate sind ein wichtiger Bestandteil von Düngemitteln. Weiterhin finden Phosphorverbindungen in der chemischen Industrie Verwendung. So wird Phosphor unter anderem für die Produktion von Flammschutzmitteln und Pflanzenschutzmitteln genutzt.
Wie gelangt Phosphor in das Trinkwasser?
Phosphorverbindungen sind in niedrigen Konzentrationen natürlicher Bestandteil von vielen Gesteinen und Böden. Durch Lösungs- und Auswaschungsprozesse kann Phosphor so zum Beispiel aus Bodenschichten in das Grundwasser gelangen. Einen nicht unerheblichen Anteil am Eintrag von Phosphor in Grund- und Oberflächenwasser hat jedoch der Mensch. So gelangt Phosphor teilweise in größeren Mengen aus phosphorhaltigen Düngemitteln bis in das Trinkwasser. Eine weitere Quelle von Phosphor im Wasser sind Pestizide und Fungizide. Auch tierische und menschliche Ausscheidungen enthalten Phosphor. Teilweise werden Phosphate auch noch als Wasserenthärter in Reinigungs- und Waschmitteln verwendet. Allerdings werden in Deutschland in der Regel nur noch phosphatfreie Waschmittel angeboten und die Verwendung von Phosphaten in Reinigern für Geschirrspüler wurde stark eingeschränkt.
Welcher Grenzwert gilt für Phosphor im Trinkwasser?
Für den Parameter Phosphor bzw. Phosphat gilt in der aktuellen Fassung der deutschen Trinkwasserverordnung (TVO 2001) kein Grenzwert mehr. In der TVO von 1990 war hingegen ein Grenzwert von 6,7 mg pro Liter festgeschrieben. Überschreitungen dieses alten Grenzwertes sind zum Beispiel bei der Gewinnung von Trinkwasser aus Brunnen oder Gewässern in landwirtschaftlich stark genutzten Gebieten möglich. Auch der Gehalt an Phosphor im Wasser von Oberflächengewässern kann unter anderem in der Nähe von bestimmten Industrieanlagen über dem Grenzwert liegen.
Welche Auswirkungen hat Phosphor im Trinkwasser auf Ihre Gesundheit?
Phosphor ist für den Menschen lebensnotwendig. So ist Phosphor ein wichtiger Bestandteil der DNA. Weiterhin wird Phosphor zur Bildung von ATP benötigt. ATP (Adenosintriphosphat) besteht unter anderem aus Zucker und Phosphaten und dient den Körperzellen zur Bereitstellung von Energie. Wichtig ist Phosphor auch für den Aufbau von Zähnen und Knochen. Ein Mangel an Phosphor kann unter anderem zu Müdigkeit, Gewichtsverlust und Schwäche führen [1]. Pro Tag benötigt ein Erwachsener ca. 800 mg Phosphor [2] In der Regel wird jedoch deutlich mehr Phosphor über die Nahrung und das Trinkwasser aufgenommen und ein Phosphormangel ist bei gesunden Menschen sehr selten. Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Phosphor sind zum Beispiel Schmelzkäse (800 mg/100 g), Gouda (450 mg/100 g) und Speisequark (190 mg/100 g). Selbst bei voller Ausschöpfung des alten Phosphat-Grenzwertes wäre die tägliche Phosphor-Aufnahme über das Trinkwasser im Vergleich zu Aufnahme über die Nahrung eher gering. Bei gesunden Menschen sind Gesundheitsgefahren durch eine Aufnahme von Phosphor über das Trinkwasser sehr selten. Sie sollten allerdings grundsätzlich auf Ihre Phosphataufnahme achten, wenn Sie zum Beispiel an chronischer Niereninsuffizienz oder einer Schilddrüsenüberfunktion leiden. Dauerhaft erhöhte Konzentrationen von Phosphat im Blut können unter anderem zu verstärkter Gefäßverkalkung und einer Überfunktion der Nebenschilddrüse führen. Weiterhin behindert eine zu hohe Phosphorzufuhr die Calciumaufnahme und zu viel Phosphor im Blut kann zu einer Herauslösung von Calcium aus den Knochen führen. Beim Verzehr stark phosphorhaltiger Lebensmittel kann es allerdings auch bei gesunden Menschen zu einer überhöhten Phosphoraufnahme kommen. Zur Erhöhung der Phosphoraufnahme über die Nahrung tragen auch Lebensmittel-Zusatzstoffe wie bestimmte Konservierungs- und Säuerungsmittel bei.
Zum Weiterlesen:
[1] Universität Jena, „Wie Phosphat und Calcium den Stoffwechsel beeinflussen“: https://www.uni-jena.de/Mitteilungen/Archiv/Archiv+1_2014/PM140312_Probandensuche.html
[2] Universität Tübingen, „Aqua minerale“: http://www.geo.uni-tuebingen.de/sammlungen/mineralogische-sammlung/inhalt/mineralstoffe-und-mineralwasser.html