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Was ist die Gesamtkeimzahl bei 36°C und warum untersucht man diese?
Was bedeutet "Gesamtkeimzahl"?
Neben ganz bestimmten Bakterien wie Escherichia Coli oder intestinalen Enterokokken untersucht man in Wassertests Trinkwasser auf die Gesamtkeimzahlen bei 20 und 36°C. Es handelt sich hier um eher unspezifische Parameter, die einen allgemeinen Überblick über die Belastung des Wassers mit Keimen geben sollen. Es wird nämlich nicht unterschieden, um was für Keime es sich handelt, sondern tatsächlich nur die Anzahl in einem Milliliter (etwa ein dickerer Tropfen) Wasser bestimmt.
Wie wird die Gesamtkeimzahl im Labor ermittelt?
Der Grenzwert für die Gesamtkeimzahl von 100 KBE/ml wurde schon 1892 im Rahmen der Cholera-Epidemie in Hamburg unter Mitwirkung von Robert Koch empirisch (d.h. auf Basis wissenschaftlicher Versuche) ermittelt.
Warum untersucht man die Gesamtkeimzahlen bei 20°C und 36°C?
Man wählt bei Wassertests diese beiden Bebrütungstemperaturen (die nichts mit der Wassertemperatur zu tun haben!), um schon eine ungefähre Aussage über den Ursprung der Bakterien treffen zu können.
36°C 36°C ist die Körpertemperatur von Warmblütern (z.B. von Menschen). Findet man also mehr Kolonien nach Bebrütung der Proben mit dieser Temperatur, könnte es sein, dass die Bakterien potentiell gefährlich sein können, da sie sich bei Körpertemperatur vermehren.
20°C Findet man dagegen mehr Kolonien bei der Bebrütungstemperatur von 20°C, kann man davon ausgehen, dass es sich um Keime handelt, die natürlicherweise im Wasser vorkommen und potentiell nicht so gefährlich sind.
Zusammenfassend können wir sagen, dass die Gesamtkeimzahl bei 36°C als Indikatorparameter für Trinkwasser dient und einen ersten Hinweis auf dessen hygienische Qualität liefert. Werden nicht mehr als 100 KBE/ml gefunden, erfüllt das Wasser die Anforderungen der Trinkwasserverordnung.