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Quellwasser: Ein Geschenk der Natur
Eine fröhlich plätschernde Quelle sprudelt zwischen zwei Felsen empor. Umrahmt von Farnen und Moos, von alten Eichen beschattet – ein kleines Naturparadies. Seit Jahrtausenden haben Menschen und Tiere solches Quellwasser getrunken. Die Frage ist: Können wir das heute auch noch? An sich gibt es kein besseres Wasser als das, was direkt an der Quelle getrunken oder abgefüllt wird. Auch wenn sich vielleicht ein paar Fadenalgen im Becken unter der Quelle schlängeln, existiert kaum etwas Gesünderes als frisches Quellwasser.
Am besten sollte es sich dabei um Wasser aus einer artesischen Quelle handeln – also Wasser, das mit Druck und aus eigener Kraft die Erdoberfläche erreicht. Dieses Wasser hat einen langen Weg hinter sich. Es ist verdunstet, kam als Niederschlag wieder auf die Erde, reiste in Bächen, in Flüssen, im Meer oder in unterirdischen Wasserläufen – bis es irgendwann in einem unterirdischen Reservoir gefangen war. Der Druck des nachdrängenden Wassers fand dann den Weg des geringsten Widerstands bis hinaus in die Quelle. Solches Wasser hat unzählige Gesteinsschichten passiert und ist dabei gefiltert und mit Mineralstoffen sowie Sauerstoff angereichert worden.
Ist Quellwasser gesund?
Es ist wohl ziemlich wahrscheinlich, dass Sie keine natürliche Quelle in Ihrer unmittelbaren Umgebung haben – und ebenso wahrscheinlich, dass Sie kein Grundstück mit eigenem Brunnen besitzen. Falls das doch der Fall sein sollte, rät das Umweltbundesamt, Ihr Wasser mehrmals im Jahr analysieren zu lassen. Brunnenwasser ist zumeist Grundwasser, das aus der unmittelbaren Umgebung stammt. Schadstoffe in der Luft oder im Boden können sich darin gelöst haben und Ihr Brunnenwasser belasten. Eine Wasseranalyse empfiehlt sich besonders nach starken Regenfällen, im Hochsommer und im Frühjahr.
Quellen in Höhenlagen sind üblicherweise frei von Schadstoffen, weil sich das Wasser seinen Weg durch zahllose Gesteinsschichten gebahnt hat. Anders ist es mit Quellen, die nicht sehr hoch über dem Meeresspiegel liegen. Deren Wasser reist häufig auch durch horizontal verlaufende bodennahe Gesteinsschichten, die durch Sickerwasser mit Pestiziden, Fungiziden oder Schwermetallen verunreinigt sein können. Bevor Sie das Wasser einer Quelle im Flachland oder in niedrigen Höhenlagen als Trinkwasser verwenden, sollten Sie deshalb unbedingt eine umfassende Wasseranalyse vornehmen lassen.
Gesundes Quellwasser kaufen
Am einfachsten ist es, wenn Sie abgefülltes Quellwasser kaufen. Die gesetzlichen Grundlagen dafür, was als Quellwasser in den Handel gebracht werden darf, sind in der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung vom 1. August 1984 (BGBl. I S. 1036), die zuletzt durch Artikel 25 der Verordnung vom 5. Juli 2017 (BGBl. I S. 2272) geändert worden ist, festgelegt.
Darin wird vom Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit bestimmt, dass zum Verkauf bestimmtes Wasser aus Quellen direkt am Quellort abgefüllt werden muss. Zudem muss es „natürlich rein“ sein und darf nicht durch Filtration oder chemische Behandlung von Verunreinigungen befreit werden. Allerdings muss es nicht aus einer artesischen Quelle, sondern darf auch aus künstlich erschlossenen Quellen stammen – was bedeutet, dass unterirdische Wasserreservoire durch Bohrungen zugänglich gemacht werden. Wenn Sie Quellwasser kaufen möchten, sollten Sie die Herstellerangaben auf den Flaschen lesen und sich per Internet durch eine nicht-kommerzielle Informationsquelle über die entsprechenden Quellen informieren.
Der Unterschied: Mineralwasser, Tafelwasser & Co.
Die unterschiedlichen Bezeichnungen für verschiedene Arten trinkbaren Wassers sind durch die Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser geregelt. Hier ein kurzer Überblick:
➥ Heilwasser: unterliegt der Arzneimittelverordnung, dient therapeutischen Zwecken
➥ Quellwasser: Demineralisation erlaubt, stammt aus natürlichen Wasserreservoiren
➥ Mineralwasser unterliegt staatlicher Kontrolle, zumeist reich an Mineralstoffen
➥ Tafelwasser muss zu 70 % aus Quell- und Grundwasser bestehen, denaturiert
Üblicherweise ist Mineralwasser teurer als anderes Wasser. Was allerdings kaum bekannt ist: Unser Körper kann organisch gebundene Mineralstoffe wesentlich einfacher verwerten als anorganische. Der Körper greift zuerst auf Mineralstoffe und Spurenelemente zu, die bereits von einem anderen lebenden Organismus – Pflanzen oder Tieren – verstoffwechselt wurden. Nur wenn diese nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, baut er auch die im Wasser enthaltenen Stoffe ab.
Selbst Quellwasser finden
Wer die Mühe nicht scheut, kann auch bei einem Ausflug zu einer Quelle sein Trinkwasser selbst abfüllen. Die Quellen in Kurgebieten oder Heilbädern sind allerdings zumeist Heilquellen. Deren Wasser ist als Arzneimittel definiert und nicht zum täglichen Gebrauch geeignet. Mit etwas Glück finden Sie aber auch „normale“ Trinkwasserquellen in Ihrer Umgebung. Früher wurden häufig Heiligtümer oder Kapellen bei einer Quelle errichtet. Wenn Sie sich auf die Suche nach kleinen Kapellen im Wald oder deren Ruinen machen, werden Sie bestimmt irgendwann einmal fündig.
Wichtig zu wissen: Es kann auch hilfreich sein, die Landwirte in der Umgebung nach einer Quelle zu fragen. Weniger abenteuerlich ist eine Suche per Internet. Es gibt mittlerweile einige Internetseiten, die Trinkwasserquellen in Deutschland auflisten. Allerdings befinden sich viele davon noch im Aufbau und es sind dort zumeist nur die größten und bekanntesten Quellen erfasst.
Artesische Quellen und artesische Brunnen
Wenn Wasser auf seiner Reise unter der Erde in einer Vertiefung im Boden zwischen zwei wasserundurchlässigen Bodenschichten gefangen wird, entsteht ein starker Druck. Wird dieser stärker als der Abstand zur Erdoberfläche, kann eine artesische Quelle zu Tage treten. Da unterirdische Wasserreservoire in allen Höhenlagen vorkommen, gibt es auch Quellen in den Bergen, die weit über dem dort üblichen Grundwasserniveau liegen.
Wenn unter Druck stehende Grundwasservorkommen künstlich erschlossen – also angebohrt – werden, nennt man sie artesische Brunnen. Das Wasser aus artesischen Brunnen hat dieselbe Qualität wie Wasser aus einer artesischen Quelle. Im Prinzip ist es ganz einfach: Wenn Sie Wasser mit Druck aus dem Boden sprudeln sehen, handelt es sich dabei höchstwahrscheinlich um eine artesische Quelle – falls es kein Leck in der öffentlichen Wasserleitung ist.
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Zum Weiterlesen:
DVGW: Trinkwasserverordnung - Garant für sauberes Trinkwasser
Gesetze im Internet: Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser
Verbraucherzentrale: Quellwasser, Tafelwasser und Co.: Was im wichtigsten Lebensmittel steckt
Umweltbundesamt: Gesundes Trinkwasser aus eigenen Brunnen und Quellen
Proplanta: Trinkwasser-Map: Europaweite Zapfstellen im Überblick