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Wasser in der Industrie - ein wichtiges Gut
Wasserverbrauch der Industrie
In der Industrie wird Wasser für zahlreiche Produktionsschritte gebraucht, unter anderem zum Kühlen, zur Reinigung oder als Lösungsmittel. Weltweit liegt der Anteil der Industrie am Wasserverbrauch bei 4,7 Prozent1 und könnte laut UNESCO wegen steigender Industrialisierung der Entwicklungsländer im Jahr 2025 bereits bei 24 Prozent liegen.2 In Deutschland beträgt der Anteil der Industrie am Wasserverbrauch 23 Prozent, wird nur noch von den Kraftwerken mit 64 Prozent übertroffen und lässt die Landwirtschaft, die zwar weltweit mit 75 Prozent dominiert, mit 4 Prozent weit hinter sich.3 Zu den wichtigsten industriellen Großverbrauchern zählen in Deutschland die chemische Industrie, der Bergbau, die Metallverarbeitung und die Papierindustrie.4
Verstecktes Wasser der Industrie in Alltagsprodukten
Wir trinken, kochen, waschen, putzen und verbrauchen dabei in Deutschland täglich etwa 130 Liter Wasser. Doch der tatsächliche Verbrauch liegt laut WWF bei 5.288 Litern.4 Denn für jeden Alltagsgegenstand musste die Industrie Wasser für die Produktion aufwenden, das wir durch den Konsum der Güter mitverbrauchen. Man nennt dieses in Produkten „versteckte“ Wasser der Industrie auch „Virtuelles Wasser“. In einem Kilogramm Fleisch stecken so bis zu 5.000 Liter. Mit einem Blatt Papier liegen vor einem rund 2,75 Liter Wasser auf dem Schreibtisch, und nach der Produktion eines Autos fährt man sogar bis zu 20.000 Liter durch die Gegend.3
Schadstoffe im Wasser durch Industrie
Mit der Industrie gelangen vermehrt Schadstoffe wie Schwermetalle oder Chemikalien ins Wasser. Welche Auswirkungen das schon zu Beginn der Industrialisierung hatte, beschreibt eine Anekdote aus England: Im Jahr 1866 fand eine königliche Kommission heraus, dass das Wasser des Flusses Calder durch die industriellen Abwässer als Tinte verwendet werden konnte. Ein Teil des Berichts wurde zum Beweis mit diesem Wasser geschrieben. In Deutschland schob man der vermehrten Gewässerbelastung mit dem Gewässerschutzgesetz den Riegel vor, indem man unter anderem für den Ausbau von Kläranlagen sorgte. Doch auch heute noch gelangen synthetische Stoffe durch Industrie, Haushalte, Landwirtschaft und Verkehr ins Wasser. In Deutschland allein sind es pro Jahr 5.000 Tonnen.5 Weltweit gelangen täglich Unmengen an Abfall im Wasser, darunter Industrieabfälle und Chemikalien. Man geht von einer globalen Abwasserbelastung von 12.000 km3 aus, das entspricht 250 mal der Wassermenge des Bodensees.6
Verschmutzung von Wasser durch Industrie in Deutschland zurückgegangen
In Deutschland verbraucht die Industrie zwar das meiste Wasser, jedoch ist sie dabei nicht für die größte Schadstoffbelastung verantwortlich. Durch strenge Gesetze, moderne Kläranlagen und effizientes Wassermanagement ging der Schadstoffeintrag durch industrielle Abwässer zurück. Die Hauptquelle der Wasserbelastung ist die Landwirtschaft, gefolgt von Einleitungen der kommunalen Kläranlagen. Doch moderne Wasseraufbereitungsanlagen machen es möglich, dass das Trinkwasser in Deutschland von sehr guter Qualität ist. Verunreinigungen und Grenzwertüberschreitungen bei Schadstoffen wie beispielsweise Schwermetallen wie Blei, Kupfer oder Nickel, geschehen meistens erst in der hauseigenen Trinkwasserinstallation.7 Daher sollte man sein Wasser regelmäßig testen lassen, um Grenzwertüberschreitungen mit gesundheitlichen Folgen auszuschließen.
Interessante Fakten zu Wasser
Ein paar Infos zum Thema Wasser machen deutlich, wie wichtig die Ressource Wasser ist und wie dringend sie geschützt werden muss: Zwei Drittel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Es verteilt sich dabei zu 94 Prozent auf die Ozeane, zu 4 Prozent aufs Grundwasser, 1,7 Prozent stecken in Eismassen und 0,3 Prozent verteilen sich auf Oberflächengewässer und Atmosphäre. Somit steht uns nur ein geringer Teil als Trinkwasser zur Verfügung. Weltweit stehen 1,1 Milliarden Menschen nicht mal 20 Liter pro Tag zur Verfügung, 2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der weltweite Wasserverbrauch hat sich von 1940 bis 1990 vervierfacht. Laut Schätzungen werden 2020 etwa 37 Prozent der Weltbevölkerung an Wassermangel leiden. Verschmutztes Trinkwasser ist weltweit die häufigste Krankheitsursache. In Deutschland ist das Trinkwasser in der Regel bis zur Zuleitung zu den Häusern von sehr hoher Qualität. In den Häusern kann das Wasser jedoch durch Mängel an der Installation, durch still stehendes Wasser oder durch eine Verkeimung des Wasserhahns beeinträchtigt werden. Hier kann ein Wassertest zur Eigenkontrolle wichtige Hinweise auf die heimische Wasserqualität liefern.
Quellen und weitere Informationen:
1 Die große Bilanz des weltweiten Wasserverbrauchs
2 Weltwasserentwicklungsbericht der Vereinten Nationen
3 Informationsseiten der Universität Oldenburg zum Thema Wasserverbrauch, -gewinnung und -aufbereitung
4 WWF-Studie "Wasserfußabdruck"
5 Wasser und Leben – Themeseite des BUND
6 Bundesministerium für Umwelt, naturschutz und Reaktorsicherheit (2011): Wasser, Wohlstand, Wandel: Gewässerschutz sichert unsere Grundlagen für Leben, Vielfalt und Nachhaltigkeit. (Informationsbroschüre)
7 Deutsches Trinkwasser erhält Testnote „sehr gut“